Seit knapp zwei Jahrzehnten sorgt Zorka Mrkonjic dafür, dass im Hochbergerplatz 1 alles rund läuft. Nicht nur technisch, sondern auch menschlich. Die Hauswartin ist viel mehr als die Verantwortliche für Sauberkeit und Ordnung im Hochhaus: Sie ist das Herz einer lebendigen Gemeinschaft.
Die Böden sind blitzblank, das Treppenhaus ist perfekt aufgeräumt. Wer das Hochhaus der wgn am Hochbergerplatz 1 in Basel betritt, stellt schnell fest: Hier sind Profis am Werk. Verantwortlich für die Sauberkeit und die gute Ordnung im Gebäude ist Zorka Mrkonjic. Seit 19 Jahren ist sie Hauswartin des elfstöckigen Hochhauses mit begrüntem Hinterhof.
Zorka pflegt das Haus so, als wäre es ihr eigenes. «Ich mache nicht einfach Dienst nach Vorschrift, ich bin mit ganzem Herzen dabei», betont die Hauswartin. Und das lässt sie auch die insgesamt 48 Mietparteien spüren. Sie ist Ansprechpartnerin, Vermittlerin, Vertraute. So erledigt Zorka für die älteren Leute im Haus manchmal Einkäufe oder unterstützt Fremdsprachige. Kürzlich hat die gebürtige Montenegrinerin einer Bewohnerin sogar zum Geburtstag einen Blumenstrauss gebracht.
Gemeinschaftssinn mit klarer Linie
Am Hochbergerplatz 1 wohnen Menschen aus über 20 Ländern unter einem Dach – von der Familie mit Baby bis zur über 90-jährigen Einzelperson. «Wir sind eine Gemeinschaft», sagt Zorka. Jedes Jahr feiert das Haus zusammen den 1. August und verbringt weitere gesellige Abende miteinander – auf der grosszügigen Dachterrasse mit Blick über das Dreiländereck. «Alles läuft unkompliziert und ohne Zwang. Wer Lust hat, kommt einfach vorbei.» Wichtig ist der Hausmeisterin allerdings, dass am Schluss eines Anlasses wieder Ordnung herrscht. «Ich bin genau. Und wenn ich etwas Störendes entdecke, spreche ich die Leute direkt darauf an. Da habe ich eine klare Linie und sage: ‹So nicht›. Die Leute im Haus wissen, wo meine Grenzen sind. Selbstverständlich steht die wgn auch hinter mir und unterstützt mich.»
Zorka selbst wohnte bereits seit 1997 im Hochhaus als sie 2006 nebenamtlich den Hauswartposten übernahm. Der ehemalige Hausmeister habe sie empfohlen. «Ohne gross zu überlegen, sagte ich zu», erzählt die 52-Jährige. Inzwischen ist auch ihr Sohn Michel Teil des Hauswartteams. Schon als Kind half er fleissig mit. Seit zwei Jahren hat der gelernte Maler einen offiziellen Vertrag mit der wgn. «Ich unterstütze meine Mutter vor allem bei technischen Aufgaben. Zum Beispiel, wenn die Leute im Haus Probleme mit dem Internet haben. Das liegt meiner Generation mehr», sagt der 22-Jährige und Zorka ergänzt: «Michel ist auch für die groben Sachen zuständig. Ich bin froh, wenn er mir dabei hilft.»
«Ich mache nicht einfach Dienst nach Vorschrift, ich bin mit ganzem Herzen dabei.»
Nebst dem Hochbergerplatz 1 betreut Familie Mrkonjic weitere Liegenschaften der wgn und springt ein, wenn Vertretungen nötig sind. Das Verhältnis zur Wohnbaugenossenschaft schätzt die Hausmeisterin sehr. «Ich werde in Entscheidungen einbezogen und wenn ich ein Problem habe, helfen sie mir weiter.» Ein Ereignis bleibt Zorka besonders in Erinnerung: Als das Hochhaus am Hochbergerplatz umfassend saniert wurde, arbeitete sie eng mit der Bewirtschfatung zusammen und sorgte dadurch für einen reibungslosen Ablauf. «Für die Umbauzeit mussten wir 55 Wohnungen temporär ins Hotel Stücki zügeln. Dabei habe ich die Leute im Haus organisatorisch unterstützt. Alle haben sich wohlgefühlt – ein tolles Erlebnis.»
Zorka ist stolz auf ihre Arbeit als Hauswartin: «Was ich erreicht habe, sind Vertrauen und Wertschätzung. Man sieht mich als Mitglied der wgn-Familie. Und die Bewohnerinnen und Bewohner im Haus sind alle dankbar für unsere Arbeit. Wir haben viele langjährige Mietparteien, weil sie sich hier wohl und sicher fühlen.»
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