Für die Wohnungen der Zentrale Pratteln setzt die wgn auf ein innovatives Heizsystem. Der Eisspeicher kombiniert Sonne-, Luft- und Erdwärme und macht sich den physikalischen Effekt zunutze, wenn Wasser zu Eis wird.
Im Innenhof des neuen Quartiers Zentrale Pratteln thronen zwei riesige Betonzylinder in der Erde. Die Eisspeicher sind Teil einer Wärmepumpenheizung, mit der die künftigen Wohnungen der wgn und weiteren drei Bauträgern geheizt werden sollen. Die beiden rund fünf Meter tiefen Eisspeicher mit einem Durchmesser von je 19 Metern sind bis knapp unter der Oberfläche mit Wasser gefüllt. Der Trick dabei? Das System speist die aus Sonne, Luft und Erdreich gewonnene Energie in den unterirdischen Eisspeicher ein.
Sobald die Wärmepumpenheizung in Betrieb ist, entzieht sie dem Eisspeicher oder direkt den Solar-Luftabsorbern die Wärme und verdichtet sie auf eine höhere Vorlauftemperatur. So kann das Haus über den Boden beheizt werden. Insgesamt sind 373 Wohnungen an den Eisspeicher angeschlossen, das sind rund 31'900 Quadratmeter Bodenheizfläche.
Das Heizsystem erlaubt «Natural Cooling»
Im Winter, bei geringer Umweltwärme, führen die Solar-Luft-Absorber des Eisspeichers fast keine Wärme mehr zu. Durch den Entzug der Wärme aus dem Eisspeicher gefriert das Wasser im Betonzylinder von innen nach aussen und unten nach oben. Der Phasenübergang von null Grad Celsius kaltem Wasser zu null Grad Celsius kaltem Eis setzt Kristallisationsenergie frei, es entsteht Wärme. Das ist in etwa so viel Energie, wie wenn man Wasser von null auf 80 Grad Celsius erhitzt und umgekehrt. Diese freigewordene Energie nutzt der Eisspeicher, um das Haus im Winter zu heizen und im Sommer zu kühlen. Der Vorteil dieser Heizung ist, dass es die Klimaanlage fast kostenlos dazu gibt und diese kaum CO2-Emmissionen verursacht – ein «natural cooling».
Die wgn setzt auf zukunftsorientierte Energiegewinnung
«Wir haben uns dieses Heizsystem bei einer Überbauung angeschaut und waren sehr begeistert», erzählt Norman Humm, Mitglied der Geschäftsleitung bei der wgn. «Der Eisspeicher ist sehr nachhaltig.» Dazu kommt, dass man den Gefrierprozess innerhalb der Heizperiode durch ein gezieltes Wechselspiel aus Wärmeentzug und Regeneration merhmals wiederholen kann. Das macht diese Kristallisationsenergie nahezu unbegrenzt nutzbar. In Kombination mit PV-Anlagen auf dem Dach der Wohnungen investiert die wgn damit in eine zukunftsorientierte Strom- und Energiegewinnung.
Bauphasen Eisspeicher Zentrale Pratteln




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